Privatkredite und deren Verzinsung
Ein Privatkredit bezeichnet eine Geldleihgabe von einer privaten Person an eine zweite ebenfalls private Person. Vielfach wird auch das Darlehen einer Bank an eine private Person als Privatkredit benannt, dies ist im engerem Sinne jedoch nicht korrekt. Die rechtlichen Grundlagen und auch die Überlegungen, die sich die Vertragspartner dabei stellen müssen, sind aber in beiden Fällen die gleichen. In den meisten Fällen werden Privatkredite unter Familienmitgliedern und Freunden abgeschlossen.
[ad#co-1]
Es gibt allerdings mittlerweile auch mehrere Onlineportale, auf denen Privatkredite vermittelt werden. Die Zinsen für diese Privatkredite ergeben sich grundsätzlich aus der Beziehung zwischen den Vertragspartnern und aus den Bedingungen, die für den Kredit verhandelt werden.
Finden sich also durch den persönlichen Kontakt oder das Internet ein potentieller Geldgeber und ein Kreditnehmer, werden die entsprechenden Bedingungen für das Darlehen festgelegt. Diese umfassen die eigentliche Kreditsumme und die Rückzahlungsmodalitäten, insbesondere Anzahl der Raten und Höhe der Zinsen. Für die Vertragspartner ist es anfänglich entscheidend einige Gegebenheiten abzuklären. Für den Kreditnehmer ist es dabei insbesondere wichtig zu wissen, welche Kreditsumme er benötigt, welche Sicherheiten er bieten kann und welche Ratenhöhe er realistisch bei der bestehenden Einkommenslage bedienen kann.
Für den Kreditgeber ist es wichtig zu wissen, welche Kreditsumme er zur Verfügung stellen kann, ohne dabei selbst kurz- oder mittelfristig eine finanzielle Einschränkung zu erleben und ob die Bonität und Sicherheit des Kreditnehmers es wahrscheinlich macht, die entsprechende Kreditsumme zurück zu erhalten.
Die Höhe der Zinsen ist den Vertragspartnern überlassen. Dabei ist auch ein Darlehen ohne Verzinsung möglich, was insbesondere bei Familienmitgliedern Anwendung findet, da in diesen Fällen der Kreditgeber meinst nicht durch eine lukrative Geldanlage sondern durch die Unterstützung des Familienmitgliedes motiviert wird.
Im Falle eines Privatkredites, der zwischen fremden Personen abgeschlossen wird, kann der Zinssatz deutlich höher liegen als bei üblichen Bankkrediten üblich, da hier meist der Aspekt des gewinnbringenden Anlegens von Vermögen für die Kreditgeber im Vordergrund steht. Die höheren Zinsen sind in diesem Fall vor allem auf das höhere Risiko für den Kreditgeber zurückzuführen, da Privatkredite insbesondere von Kreditsuchenden mit unregelmäßigen Einkommen oder außergewöhnlichen Finanzierungsvorhaben als eine Alternative zum klassischem Bankkredit angestrebt werden. Vor allem auch dann, wenn von Seiten der Geldinstitute eine Kreditvergabe bereits abgelehnt worden ist. Zudem ist die Möglichkeit der Bonitätsprüfung für Privatpersonen und auch die Einforderung von gegebenen Sicherheiten eingeschränkt, da hierfür rechtlich eindeutige Formulierungen in den Verträgen oft fehlen.
Die Onlineportale, auf denen die Vermittlung von Privatkrediten angeboten werden, reduzieren diese Risiken durch Angebote zur Bonitätsprüfung und der Aufteilung von Kreditsummen. Dabei werden die Kredite nicht von einem einzelnen Kreditgeber ausgegeben, sondern viele Personen verleihen jeweils einen kleinen Teil der Gesamtsumme. Entsprechend verteilt sich dann das Risiko einer ausbleibenden Rückzahlung auch auf entsprechend mehrere Personen. In entsprechenden Marktplatzmodellen auf Onlineportalen, in denen ähnlich wie bei Auktionen, die Kreditgeber auf den Onlineportalen für bestimmte Kreditvorhaben bieten können, richtet sich die Verzinsung der Kreditsumme zusätzlich auch nach den jeweiligen Angeboten. Im Allgemeinen reduziert sich der Zinssatz dabei, je mehr potentielle Kreditgeber ein Vorhaben findet.