In der Vergangenheit wäre ein Kredit ohne Bearbeitungsgebühr undenkbar gewesen. Die Thematik der Bearbeitungsgebühren hat sich in den vergangenen Jahren zu einem dynamischen und durchaus diskussionsfreudigen Thema entwicklelt. Endverbraucher stellen sich in diesem Verhältnis bei Kreditentscheidungen insbesondere folgende Fragen: Wieso genau erheben Banken Bearbeitungsgebühren?
Was genau sind Bearbeitungsgebühren? Und in welcher Höhe fallen sie im Regelfall bei Krediten an?
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Wie kann eine solche Gebühr aussehen
Die Bearbeitungsgebühr ist im Regelfall ein prozentualer Betrag, den die Bank für die Bearbeitung einer Kreditentscheidung vom Kunden abverlangt. Im Regelfall liegt der Prozentsatz bei 1% und bis zu 3,5% vom beantragten Kredit. Die Erhebung einer Bearbeitungsgebühr stammt jedoch noch aus einer Entwicklungsepoche in der Bankberater noch vor der Entscheidung über die Kreditvergabe an einen Endverbraucher ohne PC komplizierte und langwierige Schufa-Anfragen etc. stellen mussten.
Der Arbeitsaufwand, der für die Entscheidung einer Kreditvergabe im Regelfall anfällt ist in den vergangenen Jahren durch die Automatisierung und Vereinheitlichung der Bankenstandards bei Kreditvergaben wesentlich unaufwändiger geworden, als er noch vor gut 30 Jahren war. Im allgemeinen galt und gilt die Bearbeitungsgebühr als Kostenausgleich zu einem Kreditvertrag.
Bearbeitungsgebühren – rechtliche Perspektive
Dieser früher vorzufindende extreme Zeit- und Arbeitsaufwand ist heute in diesem Umfang jedoch lange nicht mehr gegeben. Deshalb fehlen den Banken schlüssige Argumentationsgrundlagen für die weitere Erhebung der Gebühr. Eine einheitliche Gesetzesgrundlage für den Wegfall der Bearbeitungsgebühren im Kreditgeschäft gibt es aktuell noch nicht. Jedoch finden sich mittlerweile eine Reihe von Entscheidungen einzelner Oberlandesgerichte zu dieser Thematik.
Hinweis:
Experten sprechen von einer Grauzone im deutschen Bearbeitungsgebührenmarkt. Währenddessen örtliche Kreditanbieter, wie Sparkassen auf die Einnahmequelle Bearbeitungsgebühr nicht verzichten möchten, bieten eine Reihe von Direktbanken bereits eine Vielzahl von Krediten ohne diese Gebühren an.
Unseriöse Finanzanbieter
Im Gegensatz zu den bereits Eingangs geäußerten Bedenken über die Notwendigkeit und vor allem Erhebungsgrundlage der Gebühr durch die Banken können diverse Finanzierungsexperten die Problematik der Bearbeitungsgebühr nicht nachvollziehen.
Denn Banken sind in der Gestaltung ihres effektiven Jahreszinssatzes frei und könnten durchaus im Falle eines Verbots von Bearbeitungsgebühren bei Krediten diesen Zinssatz als Hintertür nutzen, um Ihre Einnahmen in diesem Bereich auch weiterhin zu sichern. Sollte eine Bank ihre Bearbeitungsgebühr bei einem Kreditprodukt streichen, jedoch parallel den Effektivzins p. a. erhöhen, so wäre der Wegfall der Gebühr im Vergleich zu einer möglichen Erhöhung des Zinssatzes ein weiterer Indikator der für Kreditkonditionsrechnern oder auch allgemeinen Kreditvergleichsrechnern von Bedeutung wäre.
Hinweis:
Verbraucher sollten so auch zusätzlich sensibilisiert mit dieser Thematik umgehen, da sie mit versteckten Kosten auf diese Art konfrontiert werden könnten. Werbende Banken, die den Wegfall der Bearbeitungsgebühr bei ihren Kreditprodukten anpreisen, müssten parallel bezüglich des effektiven Jahreszinssatzes verglichen und untersucht werden.
Umlage der Kosten
Die Bearbeitungsgebühr bei Krediten kommt nur einmal bei Abschluss des Vertrags auf. Sie wird jedoch monatlich auf die zu entrichtenden Abzahlungsraten umgelagert. Im Falle einer vorzeitigen Kreditablösung wird der Betrag jedoch nicht erstattet.
Sollten im Vergleich dazu Kreditangebote vorliegen, bei dem eines eine Bearbeitungsgebühr enthält, parallel jedoch dazu einen niederigeren effektiven Jahreszins beinhaltet und ein Angebot gänzlich ohne Bearbeitungsgebühr vorzufinden sein, das aber mit einem höheren effektiven Zinssatz p.a. ausgestattet ist, sollte dennoch eher auf das Angebot ohne Bearbeitungsgebühr zurückgegriffen werden.
Info:
Da im Falle einer vorzeitigen Rückzahlung der Kreditsumme, die Bearbeitungsgebühr letztenendes nicht zurückerstattet wird.
Bei vielen Krediten kann eine sogenannte Bearbeitungsgebühr anfallen. Diese Gebühr hängt dabei nicht selten auch von der genauen Höhe des Kredites ab und kann daher relativ hoch werden und die Gesamtkosten für den Kredit deutlich erhöhen. Um solche Kosten zu vermeiden, kann auch ein Kredit ohne Bearbeitungsgebühr beantragt werden. Dieser Artikel gibt fünf kurze Tipps, wie weitere Kosten und Gebühren gering gehalten werden können.
Die Verwendung des Kredites
Bei vielen Kreditinstituten spielt bei der Vergabe eines Kredites auch die Verwendung des Geldes eine sehr wichtige Rolle. Dadurch entscheidet sich für die Bank in der Regel auch das genaue Risiko, sodass die Bank die Zinsen senken oder erhöhen kann. Daher sollte immer der wahre Grund der Verwendung des Geldes angegeben werden.
In einigen Fällen kann das Institut auch einen Nachweis dafür verlangen. In der Regel verringern sich die Zinsen für einen Kredit, wenn die Bank einen gewissen Gegenstand, zum Beispiel eine Wohnung oder ein Fahrzeug als Sicherheit verwenden kann. Daher sind auch die Zinsen bei einem Kredit für einen Autokauf oder für die Renovierung oder den Kauf einer Wohnung deutlich geringer. Die Bank bleibt meist bis zur gesamten Zahlung der Raten Eigentümer des Gegenstandes, wobei der Kunde den Gegenstand natürlich selbst nutzen kann.
Erst nach der letzten Zahlung geht das Eigentum auf den Kunden selbst über. Dadurch hat die Bank eine deutlich höhere Sicherheit im Falle eines Zahlungsausfalles und geht damit nur ein sehr geringes Risiko ein. Im Allgemeinen sollte ein Kredit natürlich nur dann aufgenommen werden, wenn der Nutzer wirklich auf das Geld angewiesen ist und sonst keine andere Möglichkeit besteht, ein Problem zu lösen.
Hinweis:
Die Aufnahme eines Kredites zum eigenen Vergnügen, zum Beispiel für einen Urlaub, ist dabei nicht zu empfehlen. Er sollte auch nur dann aufgenommen werden, wenn er wirklich zurück gezahlt werden kann und auch ein regelmäßiges Einkommen besteht, welches diese Rückzahlung ermöglicht.
Versteckte Kosten, Gebühren und Strafgebühren
Bei der Aufnahme eines solchen Kredites sollte sich der Nutzer auf jeden Fall sehr genau alle Bedingungen durchlesen und diese auch studieren. Dadurch können versteckte Kosten oder sehr hohe Strafgebühren relativ leicht erkannt werden. Dabei sind auch Bewertungen aus dem Internet sehr hilfreich, da dort viele Nutzer von den Erfahrungen mit einer Bank berichten können. Somit können unseriöse oder sehr teure Anbieter leicht erkannt werden. Dabei kann auch einfach ein Preisvergleich durchgeführt werden.
Dafür existieren im Internet verschiedene Vergleichsportale, auf welchen der Nutzer seinen gewünschten Betrag, die Laufzeit und die Verwendung angeben kann. Der Vergleich listet dabei alle Kosten und Gebühren auf, sodass der Nutzer die verschiedenen Anbieter miteinander vergleichen kann. Dadurch kann der passende und vor allem der seriöse Anbieter ausgewählt werden. In der Regel fordern die meisten Anbieter relativ hohe Gebühren, falls eine Zahlung nicht geleistet werden kann.
Info:
Einige Banken bieten eine kostenfreie Zahlungspause an, welche in einem solchen Falle sehr hilfreich sein kann. Ein Preisvergleich muss nicht immer alle Informationen aktuell halten und erfolgt meist ohne Gewähr. Daher sollten die Bedingungen trotz der Angaben im Vergleich genau durchgelesen werden, da sie sich auch ändern können.
Die Laufzeit und die monatlichen Raten
Die Laufzeit und die monatlichen Raten bei einem Kredit hängen meist sehr eng miteinander zusammen und hängen auch voneinander ab. Diese beiden Optionen sollten dabei immer so gewählt werden, dass der Kunde die monatliche Rate ohne große Anstrengung bezahlen kann und vom restlichen Geld auch noch ein gewöhnliches Leben führen kann. Dabei sollte die Rate auch so kalkuliert werden, dass größere Ausgaben in möglichen Notfällen auch noch zu bewältigen sind.
Wird die Rate verringert, so erhöht sich auch die Laufzeit des Kredites, sodass die gesamte Summe, die zurück gezahlt werden muss, sich auch erhöht. Bei einer höheren monatlichen Rate verringert sich die Laufzeit und damit auch die Gesamtsumme des Kredites, da insgesamt weniger Zinsen getilgt werden müssen. Der Kredit ist dabei immer so zu wählen, dass die monatliche Rate das eigene Budget nicht übersteigt. Dabei ist ebenfalls zu beachten, dass ein Kredit immer vorzeitig beendet werden kann.
Hinweis:
Das vorzeitige Bezahlen der restlichen Raten ist jedoch meist mit relativ hohen Gebühren verbunden, sodass davon in der Regel abzuraten ist. Nur wenige Banken bieten diese Option kostenfrei an.
Die Kreditwürdigkeit des Kunden
Über die Zinsen und damit auch über die Gesamtkosten eines Kredites entscheidet in der Regel auch die Kreditwürdigkeit des Kunden. Je höher diese ist, desto geringere Zinsen verlangt dann die Bank für den Kredit. Daher sollte der Kunde darauf achten, dass in den Schufa-Einträgen keine falschen Daten stehen, die den Schufa-Score eventuell verringern können.
Dabei sollte auch ein regelmäßiges monatliches Einkommen nachgewiesen werden, um die Kreditwürdigkeit zu erhöhen. Meistens reicht dabei ein Nachweise durch einen Arbeitsvertrag oder durch die Gehaltsabrechnungen aus, um dieses Einkommen nachzuweisen.
Info:
In vielen Fällen kann sich auch eine Anzahlung positiv auf die weiteren Zinsen auswirken und diese senken. Der Kunde kann dabei auch einen weiteren Bürgen eintragen, welcher für den Kredit bürgt. Dadurch werden die Zinsen ebenfalls verringert.
Die Restschuldversicherung
Vielen Banken und Institute bieten dem Kunden auch eine sogenannte Restschuldversicherung an. Diese Versicherung agiert wie auch jede andere Versicherung auch. Der Kunde leistet dabei einen monatlichen Beitrag, welcher von der Gesamtsumme des Kredites abhängig ist. Meistens ist dieser Beitrag schon direkt in der monatlichen Rate inkludiert und wird direkt damit eingezogen. Durch diese Versicherung wird eine hohe Restschuld verhindert, falls der Kunde den Kredit nicht mehr bezahlen kann.
Dabei kann es sich um eine schwere Krankheit oder sogar um den Tod handeln, welcher dazu führt, dass eine Restschuld übrig bleibt, welche durch jemand anderen getilgt werden muss. Die Kosten dieser Versicherung sollten dabei jedoch immer abgewogen und mit der Höhe des Kredites selbst verglichen werden. Damit sollte entschieden werden, ob sich der Abschluss einer solchen Versicherung lohnt oder nicht. Nicht immer ist der Abschluss dabei ratsam. Vor allem bei geringen Krediten muss eine solche Versicherung nicht immer abgeschlossen werden.
Hinweis:
Im Allgemeinen ist nochmal zu betonen, dass ein Kredit nur dann aufgenommen werden sollte, wenn er auch wirklich mit den eigenen Mitteln zurück gezahlt werden kann. Die Aufnahme eines Kredites zum eigenen Vergnügen ist dabei nicht zu empfehlen und sollte nicht durchgeführt werden.