Mittlerweile zahlen nur 20 Prozent der Autokäufer ihre neuen Fahrzeuge in bar. Die restlichen 80 Prozent finanzieren ihren Neu- oder Gebrauchtwagen meist mit Hilfe eines Ratenkredites. Insbesondere beim Neuwagenkauf locken die Autoverkäufer oft mit kostengünstigen Angeboten, denn als Kreditgeber geht er kaum ein Risiko ein, da das Auto letztendlich als Sicherheit dient. Vor allem die Autobanken der Kfz-Hersteller sowie einige Direktbanken im Internet gewähren eine Reihe von Sonderkonditionen. Wer sich für ein solches Finanzierungsangebot entscheidet, sollte nicht in erster Linie nur auf den jeweiligen Zinssatz achten. Denn je nachdem, ob man sich für einen Neu- oder Gebrauchtwagen entscheidet, müssen unterschiedliche Kriterien beachtet werden.
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In der Regel wird heutzutage der Autokauf mittels eines Ratenkredites bewältigt. Über eine vorher festgelegte Laufzeit und bei gleichbleibenden monatlichen Raten wird der Zins- und die Tilgung geleistet, bis der Kredit abbezahlt ist. Wer sich den Kreditbetrag gar bar auszahlen lässt, kann beim Autohändler als Barzahler auftreten und wohl möglich noch einen zusätzlichen Rabatt aushandeln. Beim Kauf eines Gebrauchtwagens gibt es den Kredit allerdings nur, wenn der Pkw die Altershöchstgrenze nicht überschritten hat. In jedem Fall sollte der Verbraucher vorher gewissenhaft prüfen, wie hoch die zusätzlichen monatliche Belastungen für seine Haushaltskasse ausfallen. Denn die Raten sollten nicht so hoch sein, dass mögliche unvorhersehbare Ereignisse den Tilgungsplan völlig durcheinander bringen.
Die Kreditangebote der herstellereigenen Autobanken sind in erster Linie von der jeweiligen Modellpolitik des Automobilkonzerns abhängig. Sollen ältere Modelle noch schnell an den Mann oder Frau gebracht werden, so stattet er seine Vertragshändler mit besonders günstigen Finanzierungsmöglichkeiten aus. Indirekt steuern die Automobilunternehmen damit ihre potenziellen Absatzmärkte. Allerdings sind die hier gewählten Zinsstrategien alles andere als besonders transparent. Denn für jede Sonderserie oder Modell werden jeweils eigene Aktionspakete geschnürt. Einen einheitlichen und modellunabhängigen Zinssatz gibt es deshalb nicht. Ein freier Händler kann hingegen Kredite von mehreren Banken vermitteln, mit denen er eine Vermittlungsvereinbarung abgeschlossen hat. Für jede erfolgreiche Kreditvermittlung erhält er von der Bank eine Provision.
Ein besonders beliebtes Lockmittel sind sogenannte „Null-Prozent-Angebote“. Allerdings sind hier Null Prozent nicht gleichbedeutend mit null Zinsen. Hierbei subventionieren sowohl die Hersteller als auch die Händler die Kosten eines Kredites gemeinsam. Die Kreditkosten, aber auch mögliche Preisnachlässe, sind bereits im Listenpreis des Fahrzeugs enthalten. Aus diesem Grund sind die ausgewiesenen Listenpreise für meisten Neufahrzeuge viel zu hoch angesetzt. Barzahler können deshalb immer mit einem gewissen Rabatt rechnen. Die Käufer, die sich für einen Autokredit beim Autohändler entscheiden, haben dagegen einen wesentlich geringeren Verhandlungsspielraum. Im ungünstigsten Fall muss er sogar den vollen Listenpreis akzeptieren.
Eine weitere Finanzungsmöglichkeit beim Neuwagenkauf ist die „Drei-Wege-Finanzierung“. Hierbei wird zunächst eine möglichst hohe Anzahlung getätigt und ein weiterer Teil der Summe begleicht man in monatlichen Raten über einen Zeitraum von drei bis vier Jahren. Gegen Ende der Laufzeit kann der Kunde entscheiden, ob er das Fahrzeug, gegen eine hohe Schlussrate, selber kaufen oder es aber an den Händler zurückgeben möchte. Bei letzterem müssen aber meist strikte Bedingungen eingehalten werden. So darf eine bestimmte Kilometerleistung nicht überschritten werden und das Fahrzeug darf keinerlei Schäden aufweisen. Entscheidend bei dieser Finanzierungsmethode sind die entstehenden Gesamtkosten der Finanzierung. Keinesfalls sollte man sich hier von den niedrigen Zinsen blenden lassen. Wegen der hohen Schlussrate kann die Drei-Wege-Finanzierung letztlich bedeutend teurer ausfallen, als ein klassischer Ratenkredit.